Marco ist weg aus Ulm

Manchmal quatschen wir einfach Leute an und lassen sie über ihr Leben erzählen. Denn jedes Leben hat eine Geschichte. Oder zwei. Oder drei.

In Marcos 31 Lebensjahre passen mehr als nur eine Geschichte. Seine Stationen: Senden, Ulm, Salzburg, München. Aber alles der Reihe nach …

Der Naturbursche wuchs in Senden zwischen Wälder und Iller auf. Mit 18 ging’s in die „große weite Welt“: er zog nach Ulm und in eine WG.

Achtung, jetzt klingt es kurz nach „sichere Arbeit bis zur Rente“: Nach dem Abi macht Marco eine Ausbildung zum Fachinformatiker, arbeitet dann bei Daimler TSS und studiert dort auch dual.

Oma wäre glücklich. Der Bub hat einen sicheren Job. Viele würden daran gar nix mehr ändern wollen.

Marco nicht. Er bricht die Zelte ab und geht nach Salzburg. Dort arbeitet er als Projektleiter in der IT von Red Bull. Hier merkt er: dass Menschen ganz analog und offline miteinander kommunizieren können, ist gar nicht mehr normal. Es ist so, als würde die westliche Welt einen Schritt zurück gehen und lieber gleich den verbalen Knüppel rausholen, als miteinander zu sprechen. Es liegt nicht als Salzburg, es ist eher ein grundsätzliches Problem. Wo immer er kann, versucht er seine Mitmenschen zu Teamplayern zu machen.

Nach zwei Jahren in Salzburg steuert Marco jetzt München an. Das Leben ist zu kurz für nur ein Leben. Deshalb interessiert sich der Naturbursche neben der Informatik auch für Autos.

Jetzt könnte man sagen: welcher junge Mann tut was nicht? Marco jedenfalls geht einen Schritt weiter. Von Rennstrecken und „schnell, schneller, noch schneller“ ist er weg. Ihm geht es eher um zukünftige Antriebsarten. Wohin geht es mit der technischen Entwicklung? Wie sieht die Fortbewegung der Zukunft aus?

In seiner Garage hat Marco drei Autos, darunter einen Rennwagen und einen Campervan. Mit dem Van ist er häufig in den Bergen unterwegs – und er kann ihn in München nun auch brauchen, denn dort arbeitet er bald beim Deutschen Alpenverein (DAV) – und zwar als IT Servicemanager. Morgens IT, nachmittags und am Wochenende in die Berge mit dem Van – für Marco ein Traum!

Aus Ulm ist Marco nicht weg, weil er Ulm nicht mag. Ganz im Gegenteil, er liebt seine Heimatstadt noch immer. Aber eines Tages wollte er einfach wissen, wie es woanders ist. Sein Zwischenfazit: weniger Baustellen sind definitiv angenehmer ?.


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