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Älter werden als deine Oma – so gehts!

Lange Zeit dachten Wissenschaftler, dass unsere Gene darüber bestimmen, wie alt wir werden. Doch eine aktuelle Studie aus Nature Medicine zeigt: Die Gene sind nur ein winziger Teil des Puzzles. Tatsächlich beeinflusst dein Lebensstil deine Lebenserwartung viel stärker als deine DNA.

Forscher haben fast 500.000 Menschen untersucht und herausgefunden, dass Umweltfaktoren bis zu 17 Prozent der Lebenserwartung ausmachen, während die genetische Veranlagung weniger als 2 Prozent beiträgt. Mit anderen Worten: Dein Alltag entscheidet mehr über dein Altern als deine DNA.

Warum Bewegung einer der größten Faktoren ist

Bewegung ist nicht nur gut für die Fitness – sie ist eine der wichtigsten Stellschrauben für ein langes, gesundes Leben. Doch wie viel Bewegung braucht es wirklich? Alexander Brender, Experte für Gesundheitsprävention und Inhaber des Gesundheitsstudios P15 in Neu-Ulm, sieht täglich, wie sich Bewegung auf den Körper auswirkt.

„Viele unterschätzen, wie sehr sich ein inaktiver Lebensstil auf den Alterungsprozess auswirkt“, erklärt er. „Wir wissen aus der Forschung, dass regelmäßige Bewegung nicht nur die Muskeln stärkt, sondern auch den Zellstoffwechsel ankurbelt, Entzündungen reduziert und sogar die geistige Leistungsfähigkeit erhält.“

Laut der Studie verlängert 150–300 Minuten moderate Bewegung pro Woche (z. B. Spaziergänge oder Radfahren) oder 75–150 Minuten intensives Training (z. B. HIIT, Laufen oder Krafttraining) das Leben signifikant. Besonders Krafttraining, mindestens zweimal pro Woche, sei essenziell für den Erhalt der Muskelmasse und den Schutz vor altersbedingten Krankheiten.

„Krafttraining ist eine Art Jungbrunnen für den Körper“, sagt Brender. „Ab dem 30. Lebensjahr beginnt der Körper, Muskelmasse abzubauen. Wer diesen Prozess nicht durch gezieltes Training aufhält, riskiert im Alter nicht nur weniger Beweglichkeit, sondern auch eine langsamere Regeneration und ein höheres Risiko für Krankheiten wie Osteoporose.“

Die unterschätzten Risikofaktoren für vorzeitiges Altern

Neben Bewegungsmangel gibt es weitere Faktoren, die laut Studie unsere Lebenserwartung negativ beeinflussen:

Rauchen
Es gibt keine gesunde Menge an Zigaretten. Rauchen bleibt einer der größten Lebenszeit-Killer – nicht nur wegen Lungenkrebs, sondern auch wegen der massiven Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System.

Finanzielle Unsicherheit
Geld kann zwar kein Glück kaufen, aber laut der Studie beeinflusst es die Lebenserwartung erheblich. Niedriges Einkommen und ständige finanzielle Sorgen sind mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden – unter anderem, weil Stress den Körper schneller altern lässt.

Soziale Isolation
Einsamkeit kann genauso schädlich sein wie Rauchen. Menschen mit stabilen sozialen Netzwerken leben länger und gesünder. Der Grund: Soziale Interaktionen wirken wie ein Schutzschild gegen Depressionen und chronische Krankheiten.

Schlafmangel
„Schlaf ist die unterschätzteste Form der Gesundheitsprävention“, sagt Brender. „Während wir schlafen, regenerieren sich nicht nur die Muskeln, sondern auch das Gehirn. Wer dauerhaft weniger als sieben Stunden schläft, riskiert nicht nur einen langsameren Stoffwechsel, sondern auch Gedächtnisprobleme und ein höheres Risiko für Herzkrankheiten.“

Was du jetzt tun kannst

Wer sein Leben verlängern will, sollte sich nicht auf seine Gene verlassen – sondern auf seinen Alltag achten. Die Studie zeigt, dass bereits kleine Änderungen große Effekte haben:

  • Mehr Bewegung: Schon 30 Minuten Spazierengehen am Tag helfen.
  • Rauchverzicht: Jedes Jahr ohne Zigaretten senkt das Gesundheitsrisiko drastisch.
  • Finanzen planen: Finanzielle Sicherheit sorgt nicht nur für weniger Stress, sondern auch für ein längeres Leben.
  • Freundschaften pflegen: Soziale Kontakte sind genauso wichtig wie gesunde Ernährung.
  • Besser schlafen: Mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht verbessern die Zellregeneration.

„Wir haben so viel mehr Einfluss auf unsere Gesundheit, als wir denken“, sagt Brender. „Man muss nicht von heute auf morgen alles ändern. Aber jeder Schritt in Richtung eines aktiveren, bewussteren Lebens zahlt sich langfristig aus.“

Die Wissenschaft sagt: Dein Alltag entscheidet mehr über dein Alter als deine Gene. Welche Gewohnheit änderst du zuerst?

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