Warum wir Bildschirme lieben – und wie sie unseren Augen trotzdem schaden können
Bildschirme sind allgegenwärtig: Morgens der erste Blick aufs Handy, tagsüber der Computer im Büro, abends die Lieblingsserie. Sie erleichtern unseren Alltag, fordern aber auch unsere Augen heraus. Übermäßige Bildschirmzeit kann zu Beschwerden wie trockenen Augen, Kopfschmerzen oder Sehproblemen führen. Mit den richtigen Tipps kannst du jedoch für Entlastung sorgen.
Blaulicht: Der unterschätzte Schlafräuber
Das Blaulicht von Bildschirmen kann den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflussen, besonders wenn wir bis kurz vor dem Einschlafen auf Handy oder Laptop schauen. Es hemmt die Produktion von Melatonin – dem Hormon, das uns müde macht.
Die Lösung: Aktiviere den Nachtmodus auf deinem Gerät, der das Blaulicht reduziert. Noch besser: Verzichte mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen komplett auf Bildschirme. Für Leseratten bietet sich ein Buch aus Papier an – denn digitales Lesen kann den Effekt verstärken.
Office-Eye-Syndrom: Trockene Augen durch Dauerstarren
Wusstest du, dass wir beim Starren auf Bildschirme viel weniger blinzeln? Das reduziert die Feuchtigkeit auf der Augenoberfläche und führt zu trockenen, gereizten Augen. Hinzu kommen häufige Kopfschmerzen und ein Gefühl von Übermüdung – bekannt als „Office-Eye-Syndrom“.
Die 20-20-20-Regel hilft: Schau alle 20 Minuten für 20 Sekunden in die Ferne (mindestens 20 Meter). Diese kurzen Pausen entlasten die Augen und beugen Beschwerden vor. Und nicht vergessen: Bewusst blinzeln, um die Augen feucht zu halten.
Augenyoga: Kein Ersatz für sinnvolle Pausen
Obwohl Augenyoga oft als Lösung gegen Augenbeschwerden beworben wird, stehen Experten dem skeptisch gegenüber. Es gibt keine belastbaren Studien, die eine nachhaltige Wirkung belegen. Augenarzt Prof. Dr. Christoph Spraul erklärt: „Yoga ist großartig für den Körper, aber speziell für die Augen gibt es keine nachgewiesenen Vorteile.“
Statt auf Augenrollen und Fokustraining zu setzen, sind regelmäßige Pausen und die richtige Bildschirmhaltung effektiver.
Blaulichtfilter-Brillen: Sinnvoll oder überschätzt?
Blaulichtfilter-Brillen können die Augen bei intensiver Bildschirmarbeit unterstützen. Diese speziellen Gläser reduzieren das hochenergetische Licht, das Augen belastet. Laut Experten sind sie besonders für Menschen ab Mitte 40 sinnvoll, da in diesem Alter die Augen empfindlicher werden. Auch neue Bildschirmtechnologien bieten mittlerweile integrierte Blaulichtreduktion – eine gute Ergänzung.
Das Beste für deine Augen: Balance und Tageslicht
Bildschirme sind keine Feinde, aber sie fordern Ausgleich. Regelmäßige Pausen, Zeit im Freien und Tageslicht sind essenziell für gesunde Augen. Vor allem Kinder profitieren davon: Studien zeigen, dass viel Zeit draußen das Risiko für Kurzsichtigkeit reduziert.
Fazit: Mit einfachen Maßnahmen wie der 20-20-20-Regel, Blaulichtschutz und Bildschirmpausen kannst du deinen Augen etwas Gutes tun – und ohne schlechtes Gewissen weiter durch deinen digitalen Alltag scrollen.