Vergesst das Dschungelcamp!
1932 startete der Ulmer Oskar Speck eine siebenjährige Reise nach Australien. Als er im September 1939 dort antraf, wurde er gefangen genommen. Und das kam so:
Oskar Speck war 25 Jahre alt und selbstständiger Elektromeister. Doch aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage musste er seinen Betrieb mit 21 Mitarbeitern schließen. In der Zeitung las er eine Stellenanzeige für einen Job auf Zypern. Speck, seit Jahren leidenschaftlicher Paddler, nahm sein Faltbot und paddelte los. Sein Plan: auf Zypern ein neues Leben anfangen. “Gemessen an den vernünftigen Standards war ich verrückt.”, so Speck – schließlich konnte er gar nicht schwimmen!
Speck paddelte die Donau entlang. In Passau ging ihm bereits sein Geld aus, sodass ihm seine Schwester aus Hamburg neues schicken musste. Dann ging die Reise weiter, über Österreich, Ungarn, Bulgarien, über das Schwarze Meer bis nach Zypern. Dort angekommen hatte Speck jedoch das Interesse an einem Job verloren, stattdessen setzte er sich den Plan, bis nach Australien weiter zu paddeln.
Währenddessen ergriff Hitler in Deutschland die Macht. Oskar Speck hat davon nur wenig mitbekommen. Erst als er in Australien im September 1939 ankam, hörte er zum ersten Mal Hitlers Stimme im Radio. Doch für die Australier war dieser Deutsche Oskar Speck ganz klar ein Spion, denn Australien befand sich mittlerweile im Krieg mit Deutschland. Davon wusste Speck nichts. Bis 1945 wurde Oskar Speck in einem Internierungslager gefangen gehalten. Als er nach der Kapitulation Deutschlands wieder freigelassen wurde ging er nicht etwa wieder zurück in seine Heimat, sondern beschloss sich als Opalhändler selbstständig zu machen. 1995 starb Oskar Speck. Sein Nachlass ist seitdem im Australien National Maritime Museum in Sydney zu sehen. Das Museum produzierte diesen Film über die abenteurliche Reise des Deutschen:
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