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Goodbye Ulmer Münsterturm

Ein großer Teil des Münsterturms ist hinter einem Baugerüst verschwunden. Und das für die nächsten 10 Jahre! Grund, bei dem Leiter Münsterbaute Michael Hilbert nachzufragen, wieso das so lange dauert – und wenn wir schon einmal dabei sind wollen wir auch wissen, ob dann endlich einmal eine Uhr am höchsten Kirchturm der Welt hängen wird.


Herr Hilbert, was macht die Sanierung des Kirchturmsnotwendig?

Im Abstand von 100 bis 120 Jahren wird jede Fassade am Ulmer Münster bearbeitet. Das letzte Mal wurde der Kirchturm von 1896 bis ca. 1905 restauriert. Die Schäden, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben, sind beträchtlich. Jetzt wird es Zeit. Es gab an vielen Stellen bereits Steinschlag.

Warum dauert die Sanierung des höchsten Kirchturms der Welt ganze zehn Jahre? Was macht die Sache so aufwendig?

Insgesamt werden 5800 Quadratmeter bearbeitet. 2700 Steine sind komplett zu ersetzen. Sehr viele Steine sind sehr aufwendig ausgeschmückt, die Herstellung kann bis 300 Stunden dauern. Pro Stein. Alle Steine werden in der Münsterhütte gefertigt. Und nach der Fertigung muss der Stein eingesetzt werden. Das dauert. Zusätzlich müssen aber auch statische Maßnahmen ergriffen werden, um den Münsterturm zu erhalten.
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Wie lange wird es dauern, bis das nächste Mal ein Baugerüst am Münsterkirchturm stehen wird?

Das nächste Mal wird der Münsterturm wahrscheinlich wieder zwischen dem Jahr 2115 und 2135 verdeckt werden. Das dauert also noch ein bisschen. Jetzt müssen wir unsere Arbeit gut machen, dann verschiebt sich die nächste Sanierung nach hinten.

Wird nach der Sanierung des Kirchturms eine Uhr angebracht?

Definitiv nicht. Nein. Historisch war an diesem Platz noch nie eine Uhr. Eine gotische Architektur hat auch nicht die Fläche, die nötig wäre. Die Frage stellt sich gar nicht.

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