
Fleiß, Hirn und Glück – Interview mit Thomas Hoffmann.
Thomas Hoffmann hat gleich mehrmals richtig zugeschlagen: Er ist Geschäftsführer verschiedener Unternehmen, wie zum Beispiel Celos Computer und Ulmer Betonteile – und weil sein Tag irgendwie mehr als 24 Stunden hat, kaufte er auch noch Elektro Tröger dazu. Wer denkt, dass Handwerk und Digitalisierung nicht zusammenpassen, den belehrt Hoffmann schnell eines Besseren. Für ihn sind Kabel und Automatisierung das Dream-Team der Zukunft. Im Interview verrät er, warum er keine Lust hat, stehen zu bleiben, und wie er mit einem klaren Plan gleich zwei Unternehmen gleichzeitig in die Zukunft katapultiert.

Das Interview führte Mathias Eigl, Gründer des Ulmer Spickzettels und der ersten Social-Media-Agentur im Schwabenland Ulm Me (www.ulm.me) und langjähriger Chefredakteur verschiedener Schülerzeitungen.
Mathias Eigl: Thomas, du kommst eigentlich nicht aus dem Handwerk. Was hat dich dazu bewegt, Elektro Tröger zu übernehmen?
Thomas Hoffmann: Stimmt, ich habe Automatisierungstechnik mit Schwerpunkt Elektrotechnik studiert, aber Handwerk liegt mir im Blut. Mein Opa hat mich schon früh ans Handwerk herangeführt, auch wenn ich damals genervt war, ihm helfen zu müssen. Heute bin ich ihm unendlich dankbar. Nach über 30 Jahren in der IT habe ich erkannt, wie stark die Verbindung zwischen IT und Elektrotechnik ist. Das hat mich gereizt, die Brücke zu schlagen und Elektro Tröger zu übernehmen.
Mathias Eigl: Du führst ja mehrere Unternehmen. Welche Synergien siehst du zwischen Elektro Tröger und deinen anderen Firmen?
Thomas Hoffmann: IT und Elektrotechnik wachsen immer mehr zusammen. Viele sehen bei KNX und Rolladensteuerung das Ende, aber ich schaue weiter. Die Automatisierung in Gebäuden steckt noch voller ungenutzter Möglichkeiten. Die Synergie liegt in der Verbindung von digitaler Steuerung und handwerklicher Umsetzung – das ist die Zukunft.
Mathias Eigl: Welche Rolle spielt Elektro Tröger in deiner Gesamtstrategie?
Thomas Hoffmann: Eine sehr wichtige. Dieses Jahr habe ich sogar den Energieberater gemacht, um das Potenzial von automatisierten Systemen in Gebäuden besser zu verstehen. Elektro Tröger ist die Plattform, um diese Technologien zu integrieren und weiter auszubauen.
Mathias Eigl: Was war der ausschlaggebende Punkt, Elektro Tröger zu kaufen?
Thomas Hoffmann: Der Ruf von Elektro Tröger in Ulm ist hervorragend. Das Unternehmen hat eine lange Geschichte, und das hat mich gereizt, die Altersnachfolge zu übernehmen. Es war nicht immer einfach, aber ich habe die Herausforderung gerne angenommen. Die Restrukturierung ist im vollen Gange.
Mathias Eigl: Welche langfristigen Ziele verfolgst du mit Elektro Tröger?
Thomas Hoffmann: Wir arbeiten an strategischen Veränderungen, und das betrifft vor allem unsere Mitarbeiter. Sie sind das Herzstück des Unternehmens. Wenn wir etwas verändern, dann für sie. Ihre Zufriedenheit steht an erster Stelle.
Mathias Eigl: Du hast viel Erfahrung aus der IT. Wie nutzt du das in der Elektrotechnik?
Thomas Hoffmann: 33 Jahre IT, Prozessoptimierung, Softwareentwicklung – das ist eine Menge Erfahrung. Aber es geht nicht darum, alles auf den Kopf zu stellen. Viele Dinge laufen gut. Digitalisierung ist das A und O, und da bringe ich natürlich meine Expertise ein, ohne Bewährtes über Bord zu werfen.
Mathias Eigl: Der Fachkräftemangel ist ein großes Thema. Wie gehst du damit um?
Thomas Hoffmann: Fachkräftemangel gibt es überall, ob IT, Handwerk oder Organisation. Mir ist es wichtig, ein Team zu haben, das zusammenhält. Deshalb nehme ich meine Mitarbeiter mit zum Gardasee, miete Hotelzimmer, und wir machen dort Workshops. Zwei Mal dieses Jahr, obwohl ich erst seit Februar dabei bin. Es geht darum, gemeinsam zu wachsen und einander zu unterstützen.
Mathias Eigl: Welche Innovationen planst du, um Elektro Tröger weiter zu positionieren?
Thomas Hoffmann: Automatisierung und Digitalisierung sind die Schlüsselthemen. Wir wollen Vorreiter in diesen Bereichen sein und Elektro Tröger genau in diese Richtung weiterentwickeln.
Mathias Eigl: Wie sicherst du dir den Wettbewerbsvorteil?
Thomas Hoffmann: Qualität, Loyalität und Zuverlässigkeit – das sind meine Grundpfeiler. Klar, auch bei uns geht mal etwas schief, aber wichtig ist, wie man das Problem angeht. Der Umgang mit dem Kunden entscheidet am Ende, nicht die Fehler.
Mathias Eigl: Was unterscheidet Elektro Tröger von deinen anderen Firmen?
Thomas Hoffmann: Als ich mir überlegt habe, in ein Elektrounternehmen zu investieren, wusste ich, dass ich mich nicht nur auf Zahlen verlassen kann. Die Kollegen haben mich mit offenem Herzen aufgenommen, und ich habe viel dazu gelernt. Für mich ist es entscheidend, dass die Mannschaft gern mit einem arbeitet. Wir müssen nicht nach außen die Größten und Besten sein – intern müssen wir die Besten sein.
Ich hatte in meinem Leben viel Glück, aber Fleiß und ein bisschen Hirn gehören natürlich auch dazu. Eines habe ich aber gelernt: Wer nur für Geld arbeitet, bekommt auch nur Mitarbeiter, die für Geld arbeiten. Wer für Geld kommt, geht für Geld. Klar, jeder braucht einen fairen Lohn, aber die Arbeit muss auch Spaß machen und Sinn stiften. Ich will ein Umfeld schaffen, in dem die Leute gerne arbeiten – mit Freude, Sinn und einem Lächeln.
Mathias Eigl: Das klingt nach einer klaren Vision. Du hast das Ziel, nicht nur ein Unternehmen, sondern auch die Menschen darin voranzubringen.
Thomas Hoffmann: Genau. Es geht darum, gemeinsam etwas zu schaffen, das uns alle weiterbringt. Meine langfristige Vision ist, dass wir nicht nur in unserer Branche Vorreiter sind, sondern auch für die Art, wie wir arbeiten. Wenn meine Mitarbeiter stolz darauf sind, Teil dieses Unternehmens zu sein, dann haben wir alles richtig gemacht. Qualität und Innovation gehen Hand in Hand mit einem Arbeitsplatz, der Spaß macht und Sinn stiftet. So stelle ich mir die Zukunft von Elektro Tröger vor – als ein Unternehmen, das nicht nur für Technik steht, sondern für Menschen, die etwas bewegen wollen.
Mathias Eigl: Das ist eine inspirierende Einstellung. Vielen Dank für das spannende Gespräch, Thomas, und alles Gute für die Zukunft von Elektro Tröger!