Blutige Geschichte Ulms: Die Mordnacht von 1311
Stell dir vor: Es ist der 5. Juni 1311 in Ulm. Die Stadt brodelt vor Spannung, denn die Handwerkerzünfte fordern endlich mehr Mitspracherecht. Die Patrizier – die alteingesessene Elite der Stadt – fühlen sich davon bedroht. Was dann passiert, liest sich wie ein blutiger Thriller: Der Bürgermeister lockt die Zunftmeister in den Strölinhof, verspricht Verhandlungen und setzt die Falle. Es kommt zum Massaker.
Die Zunftmeister, ahnungslos und voller Hoffnung auf Veränderungen, werden brutal niedergemetzelt. Der Chronist Felix Fabri schreibt später: „Das Blut floss den Weinhof hinunter und färbte die Blau rot.“ Ob’s wirklich so dramatisch war? Keine Ahnung. Aber klar ist: Hier ging es nicht um Kleinigkeiten. Es ging um Macht. Und die Patrizier wollten diese auf keinen Fall teilen.
Aber wie das in der Geschichte oft so läuft: Gewalt war keine dauerhafte Lösung. Einige Jahrzehnte später gewannen die Zünfte tatsächlich an Einfluss. 1397 erzwangen sie den Großen Schwörbrief, der ihnen mehr Rechte einräumte. Ein blutiger Schritt in Richtung Demokratie in Ulm.
Heute erinnert der Ulmer Schwörmontag daran, wie sich das Blatt wendete. Der Oberbürgermeister schwört feierlich, „ein gemeiner Mann“ zu sein – also einer von uns, ein Diener des Volkes.
Was bleibt also? Die Mordnacht von 1311 zeigt: Machtkämpfe können grausam sein, aber der Drang nach Gerechtigkeit ist oft stärker. Ulm hat sich verändert, und die Geschichte ist bis heute lebendig – nur eben ohne Blut an den Händen.
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