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Felix und Rotaract Ulm: Zwischen Waffelstand und Weltverbesserung

Felix kam vor vier Jahren nach Ulm. Allein, ohne großes Netzwerk. “Ich kannte niemanden hier”, sagt er. In Rosenheim, wo er herkommt, gab es auch einen Rotaract Club, aber der war nicht besonders aktiv. Also ließ er es dort bleiben. In Ulm war das anders. “Hier waren Leute, die was bewegen wollten – und ich wollte dabei sein.” Schnell wurde er gefragt, ob er Verantwortung übernehmen will. “Ich hab ja gesagt, bevor ich drüber nachdenken konnte.”

Warum tut man sich das an?

Ehrenamt kann nerven. Zu viele Meetings, zu viel Organisation, zu viel Pflichtgefühl. Warum also tut er sich das an? Felix grinst. “Keine Ahnung, irgendwie steckt das in mir drin. Vielleicht von meinen Eltern, die haben auch immer viel gemacht.” Für ihn ist es weniger ein großes Ding als eine Art, Menschen kennenzulernen und was Sinnvolles zu tun. “Ich sitze nicht gerne rum und warte, dass sich Sachen von allein ändern.”

Momente, die hängenbleiben

Felix hat schon viele Aktionen mit Rotaract erlebt, aber ein paar bleiben ihm besonders im Kopf. Zum Beispiel der Tag im Kletterwald mit geflüchteten Kindern. “Da war ein Mädchen, dass plötzlich Angst bekam und nicht weiter konnte. Keiner verstand ihre Sprache, aber irgendwie haben wir sie gemeinsam ermutigt und herunter gekriegt. Ihr Gesicht nach der besiegten Herausforderung – das war krass.”

Oder die Aktion vor dem Supermarkt, wo Leute gebeten werden, ein bisschen mehr einzukaufen, um es an die Tafel zu spenden. “Manche kaufen für 50 Euro extra Essen. Einfach so. Dann merkst du, dass die meisten Menschen zusammen halten möchten.”

Zwischen Ehrenamt und Alltag

Felix ist nicht nur Ehrenamtler, sondern auch Gründer. Vor ein paar Jahren hat er mit zwei Kollegen ein unabhängiges Finanzhaus gestartet. “Ich kannte hier niemanden, außer die beiden. Rotaract hat mir geholfen, in Ulm anzukommen.” Dass er inzwischen Vorsitzender des Clubs ist, wirkt fast zufällig. “Ich hab halt immer mitgemacht – und dann war ich plötzlich vorne mit dabei.”

Kein Ehrenamt ohne Spaß

“Klar, wir feiern auch”, sagt Felix. “Das ist vielleicht unser größtes Geheimnis: Wir machen das, weil’s uns Spaß macht.” Es geht nicht nur um Spenden und Ehrenamt, sondern auch darum, mit den richtigen Leuten Zeit zu verbringen. “Manchmal gehen wir Skifahren, manchmal sitzen wir einfach zusammen. Das gehört genauso dazu.”

Kein großes Weltretten – aber besser als nix

Felix hat keine Illusionen. “Wir werden nicht die Welt retten. Aber wir können was tun, statt nur drüber zu reden.” Es ist diese Mischung aus Pragmatismus und Idealismus, die ihn antreibt. Und vielleicht ist genau das, was Ehrenamt heute braucht.

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