
Während andere sich Excel-Tabellen für ihre Karriere basteln, ist Ariane Müller einfach reingestolpert. Klavier, Witze, Theater – einfach machen, ohne Sicherheitsnetz. Plötzlich war sie mittendrin. Ohne Bewerbungsgespräch, ohne Plan B. Nur mit einer ordentlichen Portion Talent und der Erkenntnis: “Oh, das ist jetzt wohl mein Job.”
Vom “Dorfkind” aus Lehr zur Rampensau
Ariane kommt aus einer Familie, in der der Karriereweg eigentlich vorgezeichnet war. Vater Beamter, Mutter Ärztin. Alles schön ordentlich, mit Rentenpunkten und Weihnachtsgeld. Doch statt sich in eine solide Existenz zu fügen, hatte Ariane Bock auf Chaos. Sie spielte in Bands, tingelte durchs Theater, quasselte sich durch Auftritte. Nebenbei studierte sie Soziologie und Psychologie, weil man ja irgendwas studieren muss. Dann stand sie vor der Entscheidung: „Seriöser Job oder weiter das Chaos reiten?“ Und Chaos it is.
Adrenalin statt Altersvorsorge
“Das beste Gefühl? Wenn um 20 Uhr der Saal voll ist, alle gespannt sind und du einfach ablieferst.” Das ist ihr Kick. Die Reaktion des Publikums, das Spiel mit der Energie. Und ja, das Leben auf der Bühne kommt mit Schattenseiten: miese Hotelzimmer, seltsame Bahngespräche und Steuererklärungen, die selbst Kafka fertiggemacht hätten. Aber wenn der Spot angeht, ist alles andere egal.
Drei Kinder, null Langeweile
Drei Kinder und trotzdem freiberuflich? „Klar. Ging ja nicht anders.“ Flexibilität ist ihr Superpower. Wer mit 19 Mutter wird, lernt, zu improvisieren und mit wenig Schlaf klarzukommen. Während andere versuchen, ihren Alltag durchzuplanen, jongliert sie zwischen Kids, Kunst und Klamauk. Und siehe da: Es funktioniert. Irgendwie.
Meinung? Hat sie. Und zwar laut.
Ariane ist nicht der Typ, der Dinge einfach so hinnimmt. Wenn sie etwas ankotzt, dann redet sie drüber. Und wenn das bedeutet, dass sie sich mit ein paar Internetkriegern anlegt, dann ist das halt so. Eine Petition gegen ein Böhse-Onkelz-Konzert? Warum nicht? Dass daraus Morddrohungen und absurde Nazi-Fantasien wurden, war trotzdem überraschend. „Alter, es war eine Petition. Beruhigt euch mal.“
Ulm bleibt Ulm – und das ist gut so
Berlin, Hamburg? Nee, danke. „Solange du ‘ne Autobahn und ‘nen ICE-Bahnhof hast, kannst du von überall arbeiten.“ Und wenn du nachts am Frankfurter Hauptbahnhof warst, dann weißt du Ulm erst richtig zu schätzen. Es gibt schlechtere Orte, um nach Touren wieder runterzukommen.
Was jetzt? Einfach weitermachen.
Neue Suchtpotenzial Show (S)Hitstorm, Theater, Musik, Moderationen – Ariane hat keine Langeweile. Sie könnte auch einfach nur Klavier spielen, aber wo bleibt da der Spaß? Solange es was zu erzählen gibt, bleibt sie auf der Bühne. Laut, direkt und mit genau der richtigen Dosis Rock’n’Roll.