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„60 Stunden sind ein Halbtagsjob“

Vom Industriemechaniker in Ulm zum Unternehmer zwischen Finca und Werkbank

Wenn Markus Oehler über Arbeit spricht, klingt das nicht nach „Work-Life-Balance“ und Yoga im Coworking-Space. Sondern nach Metallspänen, Risiko und einer Portion Punk.
„60 Stunden? Das ist ein Halbtagsjob“, sagt er trocken. Und man glaubt ihm sofort – schließlich hat er es so vom Azubi zum Selfmade-Millionär gebracht.

Ulm, Schraubstock, Abendschule

 Sein Weg beginnt bodenständig: Industriemechaniker-Lehre, dann Abendschule, Betriebswirt. Während andere Feierabendbier trinken, sitzt Oehler im Klassenraum. Mit Anfang 20 ist er kaufmännischer Leiter – sicherer Job, gutes Gehalt. Aber Sicherheit ist nicht sein Ding. „Ein Leben lang Angestellter? Keine Option.“
Also der Sprung: Beteiligung an einer Firma, später Übernahme. Der Start ins Unternehmerleben.

Vom Angestellten zum Millionär

Oehler baut Regaltechnik für Supermärkte und Baumärkte, handelt mit Importware aus Asien, investiert in Immobilien. Rattanmöbel, LED-Bälle, Outdoor-Küchen – er erkennt Märkte, bevor andere sie sehen. Mit Mitte 40 ist er durch. Selfmade.
Eigentlich wollte er mit 50 nie wieder arbeiten. Ziel erreicht – zu früh. Statt Ruhe kommt Mallorca.

Mallorca statt Ruhestand

Eine Finca mit Esel, mediterraner Traum? Von wegen. Oehler gründet dort eine Baufirma, heute 25 Mitarbeitende stark. Spezialgebiet: Fincas nach deutschem Standard umbauen.
Weil Möbel fehlen, übernimmt er in Ulm kurzerhand eine insolvente Schreinerei. Aus der Not wird ein System: In Söflingen wird produziert, auf Mallorca eingebaut. Ulm liefert, Mallorca glänzt.

Diversifizieren wie ein Punk

Heute gehören zur Oehler-Welt fünf Firmen:

  • Oehler Ladensysteme: Regaltechnik für den Handel.
  • Oehler Outdoor Kitchen: exklusive Außenküchen made in Ulm.
  • Oehler Bau & Interieur: Häuser kaufen, sanieren, verkaufen.
  • MR Möbelwerk in Söflingen: Möbel nach Maß, rettet Projekte – und Existenzen.
  • Plus die Mallorca-Baufirma.

Knapp 60 Mitarbeitende, kein Konzern, eher ein verzahntes Uhrwerk, das nur läuft, wenn jeder mit anpackt.

Führung ohne Dresscode

Oehler ist kein Anzug-Chef. Er schleppt Bretter, greift zum Akkuschrauber, fährt Material zur Baustelle. Äußerlichkeiten sind ihm egal: pinke Haare, Tattoos, Hasenkostüm – willkommen. „Leistung zählt. Wenn mir jemand fünf Millionen Umsatz bringt – warum soll er nicht 200.000 Euro extra kriegen? Soll ich’s fressen?“

Arbeiten als Haltung

Stillstand? Folter. Für Oehler ist Arbeit keine Last, sondern Gestaltung. Mal 70 Stunden, mal 20 – Hauptsache, machen. „Ich arbeite, wie es mir Spaß macht. Und wenn’s 62,5 Stunden sind, dann sind’s 62,5.“

Sein Fazit: Erfolg ist kein Zufall und auch kein Lotto. Erfolg ist Handwerk, Neugier, Mut – und manchmal ein Flug nach Mallorca, der alles verändert.

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