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Der Markt entwickelt(e) sich schnell

Ulm wächst – und mit der Stadt wachsen auch die Mieten und Immobilienpreise. Während viele über hohe Kosten klagen, stehen Käufer, Mieter und Investoren vor der gleichen Frage: Wie geht es weiter?

Ein Blick auf die Zahlen zeigt, wie rasant sich der Markt entwickelt hat. Die durchschnittliche Nettomiete liegt in Ulm inzwischen bei 9,39 Euro pro Quadratmeter. Das entspricht einem Anstieg von fast 10 Prozent innerhalb weniger Jahre. Noch deutlicher ist die Preisexplosion im Eigentumsbereich: Ein Einfamilienhaus kostet mittlerweile rund 798.000 Euro.

„Die Nachfrage in Ulm ist ungebrochen hoch“, erklärt Sebastian Hirn von Hirn Immobilien. „Dazu kommen steigende Baukosten und höhere Finanzierungskosten, die den Markt zusätzlich belasten.“

Doch warum ist Wohnen in Ulm so teuer geworden – und gibt es Lösungen?

Warum sind die Preise so hoch?

1. Zu wenig Neubauten, zu viele Interessenten
Ulm hat sich als Wirtschafts- und Hochschulstandort stark entwickelt. Die Stadt zieht Unternehmen, Fachkräfte und Studierende an – doch der Wohnungsbau hält nicht Schritt.

2. Hohe Baukosten bremsen den Markt
„Die Preise für Baumaterialien sind gestiegen, gleichzeitig sorgen höhere Zinsen dafür, dass viele Bauprojekte auf Eis gelegt werden“, sagt Julia Hirn. Das führt dazu, dass immer weniger Wohnungen auf den Markt kommen – und die bestehenden teurer werden.

3. Grundstückspreise als unsichtbarer Preistreiber
Wer in Ulm bauen will, zahlt oft schon für das Grundstück hohe Summen. Die Stadt setzt zwar auf eine strategische Bodenpolitik, doch das begrenzte Angebot an Bauflächen hält die Preise hoch.

Wie reagiert die Stadt Ulm?

Schon seit 1890 verfolgt Ulm eine proaktive Bodenpolitik. Die Stadt kauft Grundstücke gezielt auf, um Spekulationen zu verhindern und Bauprojekte aktiv zu steuern. „Dieses Modell ist eine der wenigen Maßnahmen, die langfristig gegen Preisexplosionen helfen können“, so Sebastian Hirn.

Doch reicht das? Die Realität zeigt: Trotz aller Strategien steigen die Preise weiter. Experten sind sich einig, dass es mehr als nur Stadtpolitik braucht – auch private Investoren und Bauherren müssen stärker gefördert werden.

Was bedeutet das für Käufer und Mieter?

„Wer eine Immobilie kaufen will, muss heute eine realistische Finanzierungsstrategie haben“, sagt Julia Hirn. „Die Zeiten, in denen günstige Kredite die Kaufentscheidung erleichtert haben, sind vorbei.“

Auch Mieter müssen mit steigenden Preisen rechnen. Besonders begehrte Lagen in der Innenstadt und an der Donau treiben die Kosten weiter nach oben. Eine Alternative könnte das Umland sein, wo die Preise oft noch moderater sind.

Fazit: Ulm bleibt ein herausfordernder, aber attraktiver Wohnungsmarkt

Wohnen in Ulm ist teuer – und wird es wohl auch bleiben. Die Mischung aus hoher Nachfrage, wenigen Neubauten und steigenden Kosten sorgt für eine angespannte Marktlage.

Für Käufer und Mieter gilt: Flexibel bleiben, Finanzierung frühzeitig klären und auch Alternativen im Blick behalten. Denn während Ulm als Wirtschaftsstandort wächst, bleibt die Frage nach bezahlbarem Wohnraum eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre.

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