Ali Baltaci, ein Ulmer Urgestein
Ali Baltaci ist ein vertrautes Gesicht in der Hirschstraße in Ulm. Jahre lang saß er dort täglich vor dem Bekleidungsgeschäft Orsay und verkaufte selbst gestickte Bilder, die ihm Struktur und einen Hauch von Normalität in seinem schwierigen Leben gaben. Mit seinem rechten Bein unter das Gesäß geschoben und dem linken Bein ausgestreckt, verbrachte er seine Tage trotz starker Schmerzen, die ihn regelmäßig zwangen, Schmerzmittel einzunehmen.
Baltacis Leidensgeschichte begann im Alter von sechs Monaten, als er bei einem Autounfall durch die Windschutzscheibe geschleudert wurde. Die daraus resultierenden Verletzungen und chronischen Entzündungen prägen sein Leben bis heute. Trotz mehrerer Operationen in Deutschland bleibt sein Bein verkürzt, und er kämpft täglich mit den Schmerzen. Seine Kindheit war von Aufenthalten in Krankenhäusern, Heimen und einem gewalttätigen Elternhaus geprägt. Versuche, sich das Leben zu nehmen, und eine komplizierte Beziehung zu seinen Kindern belasten ihn zusätzlich.
Bis vor Kurzem war Ali plötzlich von der Ulmer Bildfläche verschwunden – er lebte viele Jahre in Heilbronn, wo er ein gesundes nachbarschaftliches Verhältnis pflegte. Doch plötzlich gab es Streitereien zwischen Ali und der Stadt Heilbronn. Ali verlies Heilbronn kehrte nach Ulm zurück – diesmal begleitet von seiner Hündin Anastasia. Ohne Wohnung wird er vorerst auf der Straße leben, bis er eine Unterkunft findet.
Ali erhält 490 Euro Schwerbeschädigtenrente im Monat und verdient zusätzlich durch den Verkauf seiner Stickereien sowie durch Spenden von Passanten. Besonders in der Weihnachtszeit sind die Einnahmen höher. Ein Highlight seines Lebens war, als das Ulmer Stadttheater 80 gestickte Schriftzüge bei ihm bestellte, die bei einer Aufführung groß auf die Bühne projiziert wurden.
Nun ist Ali Baltaci wieder zurück in Ulm und hofft auf Unterstützung der Ulmer Bürger. Die Bitte an die Ulmer Bürger ist, auf Ali zu achten und ihm zu helfen. Er benötigt dringend eine 1-2 Zimmerwohnung, bevorzugt ebenerdig oder mit Aufzug, da er körperlich eingeschränkt ist und auf Hilfe angewiesen ist.