Ulmisch für Anfänger

Die Schwaben sind ein Volk für sich – und ihre Sprache auch. Ein Etwas zwischen Deutsch und Kauderwelsch und doch so einleuchtend und schön.


HondHondsbronzer
Es hört sich an wie eine Krankheit und ist doch etwas ganz anderes. Ein „Hondsbronza“, so heißt es, ist ein Stein, an dem sich die Hunde (Hund = Hond) der Stadt erleichtern können (erleichtern, urinieren = bronza). In Wirklichkeit diente der Stein allerdings nicht den Hunden, sondern dem Schutz vor Pferdekutschen, die oft beim Abbiegen an Häuserwände stießen.

I hol mer a Butzele
Ich bekomm ein Kind. Als Ulm Reichstatt war, hieß die Pfauengasse Butzengasse, benannt nach Hans Butz, der dort wohnte. In dieser Gasse gab es auch einen Brunnen. Der Sage nach glaubte man damals, Ulmerinnen gehen zum „Butzabrunnen“, um dort ihre „Butzala“ (Babys) rauszufischen.

Der mecht des doch zom Bossa
Der macht das noch nur, um uns zu ärgern. Das Wort „Bossa“ bedeutet frei übersetzt „Nachteil, Bosheit“.

Des send fei leckäre Bubaschbitzla
Die Schupfnudeln schmecken sehr gut. Aber Vorsicht: „Bubaschbitzla“ ist auch ein Synonym für das männliche Geschlechtsteil.

Ufbassa, dr Murr kommt.
Achtung, die Polizei. Früher nannte man in Ulm die Polizei „Murr“, weil das Amt von der Familie Murr ausgeübt wurde.

Wenn i dei Visasch hät, i würd mi umlega.
Hast du schon einmal über eine Gesichtsoperation nachgedacht?

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