Ich dreh am Rad!

Sie drehen am Rad und doch ist es mehr als nur Handwerk: es ist Fahrradkultur auf höchstem Niveau. Miguel und Wilhelm sind leidenschaftliche Fahrrad-Bastler – und lassen damit ein Stück Fahrradkultur in Ulm aufleben. 

In Ulm wird deutlich mehr Fahrrad gefahren als in anderen Städten – kein Wunder, (fast) alles flach, alles schön. 

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Und mal Hand aufs Herz, so ein Fahrrad hat es in sich: Keine andere Maschine kombiniert eine derartige Leistungseffizienz – moderate Anschaffungskosten, geringe Instandhaltungskosten, absolute Umweltfreundlichkeit, maximale Mobilität und Flexibilität, körperliche Ertüchtigung und resultierende Glücksgefühle. Wenn man das Ganze dann noch mit einer gewissen Fahrradkultur verbindet, dann landet man unweigerlich bei der “Hommage Radgestaltung”: Die zwei Jungs Wilhelm Layer und Miguel Mosquera gründeten im April 2016 die Fahrradwerkstatt. 

Hier geht es nicht einfach nur darum, dass die Bremsen funktionieren, hier geht es vor allem um das Gefühl. 

Oder anders gesagt: Bei den beiden Jungs dreht sich alles um die Liebe zu den Stahlrennern der 60er bis 90er Jahre. In ihrer Werkstatt am Judenhof, östlich des Ulmer Münsters, basteln sie entweder an originalgetreuen Modellen für Nostalgiker oder bauen nach Kundenwunsch Räder ganz neu auf. Ihre Mission: “Wir möchten Ulmer aufmerksam machen: auf das Rad, auf Ästhetik und auf alternative Mobilität.” 

Und damit liegen sie voll im Trend, die Deutschen fahren wieder mehr Fahrrad. Und Fahrradfahren ist für viele doch mehr als einfach nur Fahrradfahren. „Da hängen oft auch Kindheitserinnerungen dran. Manche Kunden kommen und sagen, dass sie genau dieses eine Fahrradmodell haben möchten, weil sie das auch schon als Jugendliche hatten. Und da helfen wir.” 

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Eine Hommage der Radgestaltung läuft folgendermaßen ab: 

1. Man lässt sich inspirieren von Rädern der Vergangenheit oder der Umgebung. 

2. Zusammen mit den Hommage-Jungs entscheidet man sich dann für zugeschnittenes Rennradrahmen (Größe, Materialqualität, Bauweise, Geometrie spielen hier eine Rolle) 

3. Klassisch oder modern? Je nach Wunsch werden anschließend die Komponenten ausgesucht. 

4. Trust the Process. Die Jungs halten ihre Kunden auf dem Laufenden, während das Rad aufgebaut wird – und stimmen fortlaufend die Details ab. 

5. Get your Ride. Das Rad, ein absolutes Unikat und wartet darauf durch Ulm gedüst zu werden. 
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Und da heißt es immer, junge Leute machen nichts. Von wegen. Diese zwei Jungs zeigen, dass es auch anders geht. Ihr Ziel:
Technisches Handwerk mit gestalterischer Freiheit verbinden, damit Menschen begeistern und gleichzeitig mit dem Fahrradfahren dem Körper und der Seele Gutes tun – und natürlich auch der Umwelt. Und nicht zu vergessen: Das Schönste an einem harten Tag in der Werkstatt ist manchmal auch einfach das Feierabendbier.