81% der Altstadt zerstört

Als allierte Flugzeuge am 17.12.1944 ihre Bomben über die Ulmer Innenstadt abwarfen, war das nicht etwa ein trauriges Versehen, sondern strategische Absicht: Ziel war es, den “Kampfwillen” der Deutschen Bevölkerung zu brechen. In nur 25 Minuten fielen 1.449 Tonnen Bomben auf Häuser, dessen Grundgerüst aus Holz gebaut worden war.

Durch die Durckwellen der zuvor zu tausenden abgeworfenen Sprengbomben und Luftmienen wurden die Dächer der Häuser abgerissen und anschließend Stabstrandbomben abgeworfen, wodurch sich die Holzkonstruktionen entzündeten. Die Folge: Ein Flächenbrandt.

Dem Angriff vorausgegangen war eine Anweisung an den Bombenkommandanten der Royal Air Force Sir Arthur Harris (Bild unten): “You are accordingly authorised to use your forces without restriction …”– “Sie sind berechtigt, Ihre Kräfte uneingeschränkt nutzen …”.

Die bewusste Bombadierung einer Zivilbevölkerung ist heute ein Kriegsverbrechen und war auch damals heftig umstritten. Harrys rechtfertigte seine Befehle mit den Argumenten, dass “die Deutschen” als erstes damit begonnen hätten, die Zivilbevölkerung anzugreifen – etwa in London, Warschau und Rotterdam. Doch auch für die Piloten der Angriffe waren diese extrem risikoreich: Jeder zweite kehrte nicht mehr nach Hause zurück. Harris wurde auch deswegen Harris Butcher genannt-Harris der Metzger.